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Unser Dorf

Neuensund ist ein ostelbisches Gutshof-Dorf mit einer 700-jährigen Geschichte. Das Gutsensemble mit Gutshof, Park, Kirche sowie Scheunen, Ställen und den Wohnhäusern für die ehemaligen Bediensteten des Guts ist eines der wenigen uckermärkischen Dörfer, deren ursprüngliches Gesamtensemble als Einheit architektonisch noch heute erhalten ist.

 

Historisch gesehen, war Neuensund ein Grenzdorf mit wechselnder Zugehörigkeit im Dreiländer-Eck Brandenburg, Mecklenburg und Pommern. Die Uckermark war über die Jahrhunderte eine umkämpfte Region mit zahlreichen Grenzstreitigkeiten zwischen den Herzogtümern. Neuensund liegt geografisch auf dem nördlichsten Flecken der sonst brandenburgischen Uckermark, ist aber bereits Teil von Mecklenburg-Vorpommern und gehört zum Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Adebar zu Gast
Neuensund aus der KranichperspektiveLuftbild
Neuensund im Winter

Der Ortsname Neuensund:

Die Herleitung des Ortsnamens Neuensund ist nicht eindeutig zu klären. Im 12.Jhdt eroberte der Dänenkönig Waldemar I. die Insel Rügen mit Teilen des gegenüberliegenden Festlandes von den Slawen. Darunter auch die für den Handel strategisch bedeutsame Siedlung Stralow am Strelasund, direkt an der Ostsee gelegen.

 

Daraus wurde später Stralsund (1234 Stadtrechte). Sund war zu dieser Zeit ein gebräuchlicher Kurzname für Stralsund. Daher die Vermutung Neuen-Sund könnte eine dänische oder auch pommerische Gründung von Siedlern sein, die im Zuge der Kriegswirren tiefer in die pommerischen Umlandgebiete gezogen sind.

 

Erste urkundliche Erwähnung:

Neuensund wurde 1322 erstmalig erwähnt, die Kirche um 1375 erbaut. Das Gutsensemble wurde um 1782 durch einen Familienzweig derer von Arnims-Lützlow, später von Arnim-Neuensund, errichtet und im Laufe seiner über 160-jährigen Geschichte sukzessive mit Park, Wirtschaftsgebäuden, Scheunen und Wohnhäusern erweitert. Gewächshäuser und Reithalle in ihrer ursprünglichen Form sind heute nicht mehr erhalten. Unser Dorf blieb von Weltkriegsschäden verschont und nahm Ende des 2.Weltkriegs eine Vielzahl von Flüchtlingen aus dem damaligen Pommern und Preußen auf.

 

Neuensund zu DDR-Zeiten, Wiedervereinigung und heute:

1952 gründete sich hier zu DDR-Zeiten eine der ersten Landeswirtschaftlichen Produktionsgesellschaften (LPG). 1970 wurde Neuensund für touristische Zwecke zum Reiterstützpunkt entwickelt und knüpfte an die bekannte Pferdezuchttradition des Guts um 19hundert an. Der Schmiedegrundsee, ursprünglich als „Neuensundscher See“ bezeichnet, war mit Campingplatz ein beliebtes touristisches Erholungsgebiet in der DDR.

 

Das Ende der DDR und die Wiedervereinigung 1990 mit den einhergehenden Wendejahren bedeuteten für Neuensund und die gesamte Region eine Zäsur.  Zahlreiche Betriebe mussten schließen, hohe Arbeitslosigkeit war die Folge. Die gravierenden Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur sind noch bis heute zu spüren und zu sehen.

 

Im Zuge der Wiedervereinigung und der Neuordnung der Bundesländergrenzen mit Gebietsausgleich entschieden sich die Neuensunder 1992 mit 107 Stimmen zur Zugehörigkeit zum neu gegründeten Bundesland Land Mecklenburg-Vorpommern und nicht für Brandenburg. Der Entscheid hat zur Folge, das Neuensund als ehemals selbständige Gemeinde ein Ortsteil der Stadt Strasburg/Uckm. wurde.

 

Aufgrund der Mehrheit der Bürgerentscheide der betroffenen Ortschaften, darunter auch die Stadt Strasburg, kommt der nördliche Zipfel der Uckermark zu Mecklenburg-Vorpommern und macht Neuensund sowohl zu einem der nördlichsten Dörfer der Uckermark und gleichzeitig zu einem der südlichst gelegenen in Vorpommern-Mecklenburg, nahe an der Landesgrenze zu Brandenburg.

 

Neuensund bleibt somit seiner jahrhundertlangen Tradition als Grenzdorf ein Stückweit treu. Geplante infrastrukturelle Vorhaben wie z. B. Fahrradwege entlang von Straßen, die sowohl auf der einen Seite zu Brandenburg als auch auf der anderen zu Mecklenburg-Vorpommern gehören, müssen aufgrund der „Grenzlage“ zwischen beiden Bundesländern behördlich abgestimmt werden. Ein langjähriges Unterfangen. Hinzu kommt, Neuensund - zugehörig zum Landkreis Vorpommern-Greifswald - stößt unmittelbar an die Grenze des Landkreises Mecklenburger Seenplatte. Unterschiedliche Zuständigkeiten zwischen den Landkreisen erschweren ebenfalls Vorhaben.

 

Neuensund pflegt eine aktive Dorfgemeinschaft. Derzeit findet eine Art Transformation in der Einwohnerstruktur statt. Immer mehr
"Neu-Neuensunder und Neu-Neuensunderinnen" aus Berlin und anderen Bundesländern finden hier ein neues Zuhause. Daher nicht ohne Grund das selbstgewählte Dorfmotto: „Neuensund - Platz zum Leben!" 

 

Der Förderverein Neuensund e.V. und die Freiwillige Feuerwehr Neuensund sind starke Impulsgeber für unsere Dorfgemeinschaft. Sie stoßen Vorhaben an und unterstützen zahlreichen Aktionen, um das Dorf für alle Altersgruppen attraktiver zu machen.

 

Unsere Dorffeste zum Zusammenkommen wie die Maifeier, das Feuerwehrfest, Osterfeuer und Konzertveranstaltungen in der Kirche und im Alten Kornspeicher des Guts sind für alle offen. Wir freuen uns immer über Gäste.

 

Herzlich Willkommen in Neuensund!